Wenn irgendetwas besonders gut läuft oder auch schlecht läuft, dann beziehen wir das sehr, sehr oft erst mal direkt auf uns:
„Ich kann nicht zehn Minuten durchgehend schreiben.“
„Ich habe einfach zu wenig Disziplin.“
Studie um Studie zeigt, dass, wenn man die Person in die richtige Umgebung bringt, das eigentlich schon passt. Also ändern wir den Kontext, dann ändert sich vieles mehr. Also, wenn du das nächste Mal solche Gedanken hast, überprüfe beziehst du die auf dich, oder liegt es eigentlich an deiner Umgebung, die du vielleicht ändern kannst? Ist etwas zu optimieren? Je nachdem, was du für deinen Zweck gerade braucht, kann es was anderes bedeuten.
Also, was sind meine Gedanken und Erfahrungen zum Ort? Zum Ort, an dem deine Arbeit passiert. Dieser Kontext ist auch das, was in der wissenschaftlichen Literatur sehr, sehr oft nur geringe Aufmerksamkeit bekommt. Dabei ist die physische Umgebung und das Material, mit dem man arbeitet, wirklich von großer Bedeutung, von großer Wichtigkeit.
Es gibt ein paar Dinge bezüglich des Örtlichen, die ich hier ansprechen möchte. Das ist natürlich eine recht willkürliche Liste und sie ist absolut nicht vollständig. Aber ich glaube, es ist mal ein guter Start. Vielleicht kommen dir dabei gute Gedanken. Also beginnen wir mal mit einer sehr einfachen Frage Sollten wir eher am selben Ort arbeiten oder sollten wir eher wechseln?
Konstanter Ort oder Flexibiltät?
Die Stabilität und die gewohnte Umgebung spricht natürlich, dass dadurch leichter Gewohnheiten aufgebaut werden. Und das kann uns schon mal helfen. Wir müssen uns da vielleicht gar nicht mehr motivieren, irgendwas zu tun und anzufangen. Sobald mein Hintern den Sessel in dem Kaffeehaus berührt, ind em ich sonst immer arbeite, bin ich voll und ganz im Arbeitsmodus. Das funktioniert.
Und es funktioniert gar nicht schlecht.
Gleichzeitig bringt die Gewohnheit natürlich auch ein paar Probleme mit sich, denn Arbeit ist nicht gleich Arbeit.
Wenn wir genau darauf schauen, was wir eigentlich so den ganzen Tag machen, dann merken wir, dass es da ganz unterschiedliche Sachen zu tun gibt. Und das trifft auch dann zu, wenn wir jetzt hier von einer Nische sprechen, wie eben dem wissenschaftlichen Arbeiten. Selbst in dieser Nische gibt es sehr unterschiedliche Sachen zu tun: Daten analysieren braucht etwas anderes als Text produzieren, eine Diskussion schreiben braucht etwas anderes, als eine Forschungsfrage aufzustellen und ein Interviewtermin auszumachen mit jemanden ist wieder etwas ganz was anderes.
@drdominikfroehlich #1 scheduling mistake of students while writing their thesis #thesis #research #writingtips ♬ original sound – Dr. Dominik – Thesis Coach
Und all diese verschiedenen Aufgaben haben andere Anforderungen. Insofern können sie auch in einer anderen Umgebung besser stimuliert werden, kann sich dort besser entfalten.
Also halten wir mal fest: Suche den Ort für deine geplante Aktivität, der am besten passt . Freies Schreiben? Das Café ist hierfür oft ein guter Ort. Hier gibt es wirklich wissenschaftliche Beweise zuhauf, es ist ein guter Ort zum Schreiben. Für Analysen zahlt sich vielleicht eine geordnete, sterile Umgebung aus. Das hängt natürlich auch von dir selbst ab als Person. Beobachtete dich ein bisschen: Welche Umgebung brauchst du, um fokussiert oder kreativ zu arbeiten (das sind wohl die wesentlichen zwei Pole, um die es hier geht)?
Ablenkung
Ein Faktor, der auch wesentlich ist, ist deine eigene Ablenkbarkeit. Dein Fokus. Je weniger Dinge es gibt, die dich beeinflussen können, desto leichter ist es, aufmerksam bei der Arbeit zu bleiben. Mache es dir alles so leicht wie möglich, gut zu arbeiten. Muss dein Handy an deinem Arbeitsort laden? Vielleicht sollte es dort nicht einmal ein Ladegerät geben oder nicht einmal den Platz, das Handy hinzulegen. Dann gibt es diese Wahlmöglichkeit gar nicht mehr und damit ersparst du dir viele Probleme der Ablenkung.
Umsetzung?
Diese Gedanken umzusetzen bedeutet vor allem auch mobil zu sein. Und dafür ist es natürlich sehr, sehr hilfreich, wenn du dein Equipment mitbewegen kannst. Hier möchte ich einfach etwas mit dir teilen, was ich in den letzten Jahren wahrscheinlich eine der besten Investitionen im Wert von 30 Euro oder darunter war. Und zwar ein gutes Keyboard fürs Handy. Zuerst hatte ich eins mit Kabel, einfach weil ich Blutooth nicht einmal aufgedreht haben mag. Zurzeit benutze ich ein kabelloses. Bei beiden waren mir eigentlich nur wichtig, dass die Tasten nicht zu klein sind, dass es eher einen normalen, vollwertigen Tastatur ähnelt und ich so schnell wie am Laptop schreiben kann.
@drdominikfroehlich No excuses in the gym, no excuses in thesis writing #GoSpring #thesis #writing #gymlife ♬ Let’s go – Official Sound Studio