Von der Gliederung zum fertigen Absatz in deiner Bachelorarbeit

In 30 Minuten zum Schreibauftrag

Eine gute Gliederung ist nicht nur ein Inhaltsverzeichnis – sie ist ein Produktionsplan.

Wenn du jede Überschrift bis auf Absatzebene herunterbrichst und für jeden Absatz eine Key Sentence (Kernsatz) notierst, entsteht daraus ein konkreter Schreibauftrag.

Das macht Schreiben planbar, schnell und stressarm. In diesem Beitrag zeigen wir dir, wie das geht und verraten dir unseren Geheimtipp.


Gliederung erklärt: So denke ich darüber

Eine gute Bachelorarbeit Gliederung enthält jedes Mal elementare Bausteine, die das Fundament deiner Arbeit bildet. Dazu gehört:

  • Überschriften bis Ebene 2–3 (z. B. IMRaD: Einleitung, Theorie, Methode, Ergebnisse, Diskussion).
  • Key Sentence pro Absatz: 1 Satz, der die Kernaussage dieses Absatzes festlegt.
  • Normmaß Absatz: 150–250 Wörter.
  • Formale Anforderung: Nach Möglichkeit ein Beleg pro Absatz (Literatur, Daten, Tabelle/Abbildung).
  • Das Ergebnis?
    Du weißt was du sagen willst, womit du es belegst und wie lang es sein soll. Der Rest ist Ausformulieren.

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Die Absatz-Auftragskarte – dein Copy-Paste-Template

Dieses Template kannst du gern als Kommentar oder Mini-Briefing in deinem Dokument nutzen:

Abschnitt: <Kapitel/Unterkapitel>
Key Sentence (1 Satz): <Kernaussage des Absatzes>
Belege: <Quelle(n) / Tabelle / Abbildung / Code>
Kontext/Übergang: <Vorher/Nachher – woran schließen wir an?>
Pflicht-Elemente: <z.B. Definition, Zahl, Zitat, Effektgröße>
Ziel-Länge: 150–250 Wörter
Definition of Done: Kernaussage klar, 1 Beleg integriert, sauberer Übergang.
Owner & Timebox: <Name, 25–30 Min>
  • Unser Tipp
    Stelle sicher, dass du alle dieser Fragen beantworten kannst. Ist das der Fall, ist der Schreibauftrag so klar, wie er nur sein kann und gibt die damit Struktur und Effizienz in deinem Schreibprozess.

Von der Gliederung zum Schreibauftrag in 5 Schritten


Beispiel: Die Einleitung in vier Schreibaufträge

1) Relevanz

  • Key Sentence: „[Thema] ist relevant, weil [konkretes Problem/Größe] [Zielgruppe/Kontext] betrifft.“
  • Beleg: 1–2 aktuelle Quellen/Zahlen.
  • DoD: 180–220 Wörter, 1 Zahl, 1 Quelle, klarer Übergang zur Literatur.

2) Mini-Literaturblick

  • Key Sentence: „Bisherige Forschung zeigt [2–3 robuste Aussagen], lässt aber [Lücke] offen.“
  • Beleg: 2–3 Kernquellen (Übersichtsarbeiten bevorzugt).
  • DoD: 200 Wörter, keine Theorietiefe, nur „rote Linie“.

3) Lücke

  • Key Sentence: „Unklar bleibt [präzise Lücke] in [Kontext/Population].“
  • Beleg: 1 Quelle, die die Lücke implizit/explicit markiert.
  • DoD: 150–180 Wörter, messbar formuliert.

4) Ziel/Forschungsfrage

  • Key Sentence: „Diese Arbeit untersucht [Forschungsfrage/Ziel] mittels [Design/Daten].“
  • Beleg: Methoden-Hinweis, keine Details.
  • DoD: 120–160 Wörter, klare Forschungsfrage, Verweis auf Aufbau.

Die 30-Minuten-Taktik: So bringst du einen Absatz zu Papier

Wenn du drei solcher Sprints durchziehst, hast du ~600 Wörter und drei Absätze in 90 Minuten. Auch perfekt für eine Co-Writing-Session.


So nutzt du KI sinnvoll

KI kann Texte glätten, deine Inhalte müssen aber von dir kommen.

Die Methode passt hier perfekt rein, da sie dir und der KI ja einen sehr klaren Schreibauftrag liefert. So könnte das aussehen:

  1. 2–5 Min Diktat/Notizen zu deiner Key Sentence (eigene Worte!).
  2. Notizen und Schreibauftrag für die KI: bitte um Umformulierung/Strukturierung („Schreibe 180–220 Wörter, integriere Beleg X, schließe an Y an.“).
  3. Faktencheck: Stimmen Zahlen/Zitate? Quelle korrekt?
  4. Stil-Angleichen: Passe Ton & Begriffe an den Rest deiner Arbeit an.
  • Unser Tipp
    Bevor du dich mit KI beschäftigst, checke die Regeln deiner Institution zum KI-Einsatz (Transparenz, Erlaubnis, ..) – KI ist ein Werkzeug, kein Ersatz für deine Argumente.

Social-Boost: Co-Writing als Geheimtipp

Beim Co-Writing profitierst du nicht nur von der eigenen Disziplin, sondern auch vom sozialen Push der Gruppe.

In einer 2-Stunden-Session kannst du dir locker das Ziel setzen, 3–4 vollständige Absätze zu schreiben.

Nach dem Sprint lohnt sich ein kurzer Check-in: Welche Strategien haben dein Tempo angekurbelt, wo bist du ins Stocken geraten?

Der Austausch motiviert, zeigt neue Perspektiven und macht produktives Schreiben gleich viel leichter.

Finde deinen Schreibrhythmus