Der Praxisleitfaden für Studierende
Die Einleitung deiner Bachelorarbeit ist der Schlüssel zu einem starken Start. Sie führt in dein Thema ein, erklärt Ziel und Aufbau deiner Arbeit und weckt Interesse.
In diesem Leitfaden erfährst du, wie du die Einleitung deiner Bachelorarbeit schreiben kannst – mit Tipps zum Aufbau, zur Forschungsfrage und zu gelungenen Beispielen für Einleitungen.
Was eine gute Einleitung leisten muss
Eine gute Einleitung hat ein ganz klares Ziel: Sie soll ein überzeugendes Argument dafür liefern, warum deine Forschungsfrage wichtig und relevant ist.
Dabei erfüllt sie mehrere Funktionen:
- Sie stellt die Forschungsfrage und das Vorgehen vor: Was machst Du und wie?
- Sie gibt Orientierung: Was ist das Thema und warum ist es bedeutend?
- Sie zeigt den aktuellen Stand der Forschung: Was weiß man schon?
- Sie benennt die Forschungslücke (Gap): Was fehlt bisher?
Wenn du diese Elemente sauber miteinander verknüpfst, entsteht eine Einleitung, die logisch aufgebaut ist und den roten Faden deiner Abschlussarbeit von Anfang an sichtbar macht.
So baust du deine Einleitung Schritt für Schritt auf
Nun weißt du, warum die Einleitung deiner Abschlussarbeit so entscheidend ist und wie ein klassischer Aufbau aussieht.
Jetzt geht es ans Praktische: Schritt für Schritt zeige ich dir, wie du deine Einleitung der Bachelorarbeit erstellst – mit klaren Formulierungen, praxisnahen Beispielen und einem Aufbau, der funktioniert.
Los geht’s!
Schritt 1: Forschungsthema eingrenzen
Viele Studierende starten zu breit. Kein Wunder – schließlich interessiert man sich ja oft für große gesellschaftliche Fragen.
Aber: Für eine wissenschaftliche Arbeit brauchst du ein gut abgestecktes Feld. Außerdem nennt ein starker Einstieg oft konkrete Zahlen oder Entwicklungen.
Stell dir folgende Fragen:
- Welcher Aspekt des Themas interessiert Dich am meisten?
- Gibt es aktuelle Zahlen, Trends oder Probleme dazu?
- Wer ist davon betroffen – und warum ist das wichtig?
Schritt 2: Forschungslage zusammenfassen
Jetzt geht’s darum zu zeigen, was bisher über deinem Forschungshema bekannt ist. Du musst hier keine komplette Literaturarbeit leisten, aber du solltest ein paar zentrale Studien oder Erkenntnisse erwähnen.
Wichtig ist: Fokussiere dich auf das, was direkt mit deiner Forschungsfrage zu tun hat.
Schritt 3: Forschungslücke formulieren
Hier liegt oft der Knackpunkt: Du musst zeigen, was noch nicht ausreichend erforscht wurde. Das ist deine Forschungslücke (Gap) und das ist das stärkste Argument für deine Bachelorarbeit.
Wichtig ist: Formuliere den Gap klar. Viele machen den Fehler, ganze Forschungsfelder aufreißen zu wollen. Versuch lieber, eine kleine, präzise Forschungslücke zu benennen, die du wirklich bearbeiten kannst.
Schritt 4: Forschungsfrage(n) ableiten
Aus der identifizierten Forschungslücke ergibt sich automatisch deine Forschungsfrage.
Im dritten Absatz deiner Einleitung platzierst du sie und zeigst, welche Aspekte du untersuchen willst und wie du die Lücke zumindest teilweise schließen kannst.
Eine gute Forschungsfrage ist dabei präzise, kontextbezogen, empirisch untersuchbar und beantwortbar.
Schritt 5: Überblick geben
Im letzten Absatz der Einleitung der Abschlussarbeit geht es darum, wie du vorgehst.
Du musst jetzt noch nicht jede Methode im Detail erklären, aber einen grober Fahrplan skizzieren. Du teilst den Leser:innen hier mit, was sie erwartet und warum dein Vorgehen sinnvoll ist.
Beispiel für den Aufbau deiner Einleitung
Eine klare Struktur hilft dir, beim Schreiben den roten Faden zu behalten. Hier kommt eine einfache Vorlage, die du fast 1:1 übernehmen kannst – egal, ob Haus-, Bachelor- oder Masterarbeit.
- Absatz 1
Thema kurz einführen + Relevanz begründen
Beispiel: Klimaneutralität ist ein zentrales Ziel vieler Städte, u. a. Wien… - Absatz 2
Was weiß man schon in der Forschung?
Beispiel: Studien zeigen, dass Verkehrsmaßnahmen einen Einfluss auf CO₂ haben…
- Absatz 3
Was fehlt noch? (Gap)
Beispiel: Es gibt kaum qualitative Studien zu subjektiven Einschätzungen von Expert:innen… - Absatz 4
Forschungsfrage + kurzes Vorgehen
Beispiel: Interviews mit Expert:innen sollen klären, welche Maßnahmen als besonders wirksam gelten.
Fazit: Weniger ist mehr
In der Einleitung zählt Klarheit mehr als Komplexität. Also:
Hol deine Leser:innen ab – mit einem Thema, das zählt.
Zeig, was die Forschung schon weiß – und was noch offen ist.
Stell eine präzise, beantwortbare Forschungsfrage.
Und beschreibe nachvollziehbar, wie du sie beantworten willst.
Wenn du diese Punkte beherzigst, schreibst du nicht nur eine gute Einleitung, sondern legst das Fundament für eine überzeugende, klar strukturierte Abschlussarbeit.