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Informed Consent in der Forschung verstehen: Eine Kurzanleitung und Checkliste

In der Welt der Forschung, insbesondere bei der Durchführung qualitativer Studien, ist das Einholen des Informed Consent nicht nur eine Formalität, sondern ein ethischer Imperativ. In diesem Artikel gehen wir auf die Feinheiten des Informed Consent ein, von der Definition bis hin zu den praktischen Schritten, die mit dem Einholen der Einwilligung verbunden sind.

Informed Consent ist das Verfahren, mit dem Forscher/innen die Erlaubnis von Einzelpersonen oder ihren bevollmächtigten Vertretern zur Teilnahme an einer Forschungsstudie einholen. Diese Einwilligung ist nicht nur eine Unterschrift auf einem Stück Papier, sondern es muss sichergestellt werden, dass die Teilnehmer/innen den Zweck der Studie, die Verfahren, die potenziellen Risiken und Vorteile sowie ihr Recht, die Teilnahme jederzeit zu widerrufen, vollständig verstehen. Es geht um Transparenz, Respekt und die Wahrung der Rechte der Beteiligten. Und das Wichtigste ist, dass dies auch für Dissertationen und Abschlussarbeiten gilt!

Informed Consent bedeutet, dass die Teilnehmenden den Zweck der Forschung, die Verfahren, die potenziellen Risiken, den Nutzen und ihr Recht auf jederzeitigen Rücktritt vollständig verstehen.

Jetzt, wo wir wissen, was eine informierte Zustimmung ist, wollen wir uns ansehen, wie man sie richtig einholt.

Der Kontext ist wichtig

Die Bedingungen, unter denen du eine informierte Zustimmung einholen musst, können unterschiedlich sein. In offenen, öffentlichen Räumen, in denen keine Privatsphäre erwartet wird, wie z. B. in einem Park oder am Strand, ist eine Einwilligung vielleicht nicht nötig. In begrenzten Beobachtungsräumen wie einem Klassenzimmer, einer Obdachlosenunterkunft oder der Notaufnahme eines Krankenhauses ist die Zustimmung jedoch unerlässlich.

Vorschriften

Wenn du in den Sozialwissenschaften forschst, ist es wichtig, dass du die Verfahren kennst, wenn du einen Feldbericht schreiben sollst, der eine Beobachtung beinhaltet.

Das Verfassen eines Informed Consent-Formulars kann etwas knifflig sein, aber es ist wichtig, dass du alle Grundlagen abdeckst. Ein gut ausgearbeitetes Formular sollte in der Regel Folgendes enthalten:

  • Informationen zur Forschung: Beginne mit einer Erklärung, dass es sich um eine Forschungsstudie handelt. Beschreibe den Zweck der Studie, die voraussichtliche Dauer und die beteiligten Verfahren.
  • Risiken und Unannehmlichkeiten: Erläutere transparent alle vernünftigerweise vorhersehbaren Risiken oder Unannehmlichkeiten, denen die Teilnehmer/innen während der Studie ausgesetzt sein könnten. Dazu gehören auch mögliche peinliche Vorfälle, die dokumentiert werden müssen.
  • Vorteile: Erwähne alle Vorteile, die die Teilnehmer/innen vernünftigerweise von der Studie erwarten können. Dazu können Anreize oder ein Beitrag zum Wissenszuwachs gehören.
  • Vertraulichkeit: Erkläre, wie die Vertraulichkeit der Identität und der Aufzeichnungen der Teilnehmer/innen gewahrt werden soll. Oft werden Pseudonyme verwendet, um die Anonymität zu schützen.
  • Risikograd: Lege den Grad des Risikos fest. Bei den meisten Beobachtungsstudien sollte das Risiko minimal sein, d.h. es sollte nicht größer sein als im täglichen Leben.
  • Kontaktinformationen: Gib die Kontaktdaten für alle Fragen oder Bedenken bezüglich der Studie und der Rechte der Versuchspersonen an. In der Regel sind das dein Professor oder die zuständigen Behörden.
  • Freiwillige Teilnahme: Weise ausdrücklich darauf hin, dass die Teilnahme freiwillig ist und dass es keine Strafen für die Ablehnung oder den Abbruch der Teilnahme gibt. Erwähne, dass du das Recht hast, einen Teilnehmer aus der Studie auszuschließen, falls dies notwendig ist.

Denke daran, dass die Einwilligungserklärung klar und deutlich formuliert sein muss und keine entlastenden Formulierungen enthalten darf, die auf die Rechte der Teilnehmer/innen verzichten oder den/die Forscher/in oder die Einrichtung von der Haftung für Fahrlässigkeit entbinden könnten.

Informierte Einwilligung in deiner Abschlussarbeit oder Dissertation: Eine Checkliste

Benutze diese Checkliste, um dich mit dem Informed Consent in deiner Abschlussarbeit oder Dissertation vertraut zu machen:

  1. Verstehe die Grundlagen des Informed Consent:
    • Mache dich mit dem Konzept des Informed Consent und seiner Bedeutung für die Forschungsethik vertraut.
  2. Überprüfe die institutionellen Richtlinien:
    • Informiere dich über die Richtlinien und Grundsätze deiner Hochschule oder Institution bezüglich der Einwilligung nach Aufklärung. Verstehe die spezifischen Anforderungen und Verfahren, die sie empfehlen.
  3. Bestimme die Teilnehmergruppe:
    • Definiere die Teilnehmer oder Probanden deiner Forschung klar und deutlich. Bestimme, wer eine informierte Zustimmung geben muss.
  4. Erstelle ein Formular für die Informierte Zustimmung:
    • Erstelle ein klares und umfassendes Informed Consent-Formular, das alle notwendigen Elemente enthält. Achte darauf, dass es in einfacher Sprache und frei von juristischem Fachjargon verfasst ist.
  5. Nimm die erforderlichen Informationen in die Einwilligungserklärung auf:
    • Vergewissere dich, dass das Formular für die informierte Zustimmung Folgendes enthält
      • Zweck und Ziele der Forschung
      • Verfahren und voraussichtliche Dauer der Teilnahme
      • Mögliche Risiken und Vorteile
      • Vertraulichkeitsmaßnahmen
      • Kontaktinformationen für Fragen und Bedenken
      • Freiwillige Teilnahme und das Recht, die Teilnahme zu beenden
      • Verwendung von Pseudonymen oder Identifikatoren
      • Unterschriftszeilen für Teilnehmer und Forscher
  6. Teste die Einverständniserklärung im Pilotversuch:
    • Bevor du das Formular an die Teilnehmer/innen verteilst, führe einen Pilottest mit einer kleinen Gruppe durch, um verwirrende oder unklare Formulierungen zu identifizieren und notwendige Änderungen vorzunehmen.
  7. Einholung der ethischen Genehmigung:
    • Reiche deine Einverständniserklärung und dein Forschungsprotokoll beim Institutional Review Board (IRB) oder der Ethikkommission deiner Hochschule zur Genehmigung ein. Stelle sicher, dass du die ethische Genehmigung erhältst, bevor du mit der Datenerhebung beginnst. Bei einigen Institutionen ist es vielleicht in Ordnung, wenn dein Betreuer für die Abschlussarbeit grünes Licht gibt (wahrscheinlich nicht so sehr für ein Dissertationsprojekt!).
  8. Holen Informed Consent der Teilnehmer/innen ein:
    • Lege den potenziellen Teilnehmern die Informed Consent-Formulare klar und verständlich vor.
    • Gib den Teilnehmern ausreichend Zeit, um das Formular zu lesen und Fragen zu stellen.
    • Betone, dass die Teilnahme völlig freiwillig ist und dass es keine Konsequenzen hat, wenn du dich weigerst oder zurückziehst.
  9. Sammle die unterzeichneten Einverständniserklärungen ein:
    • Sorge dafür, dass alle Teilnehmer/innen, die sich zur Teilnahme bereit erklären, die Einverständniserklärung unterschreiben.
    • Bewahre die unterschriebenen Kopien sicher auf und behandle sie vertraulich.
  10. Halte die Kommunikation aufrecht:
    • Halte während des gesamten Forschungsprozesses eine offene und ehrliche Kommunikation mit den Teilnehmern aufrecht. Sprich alle Bedenken und Fragen an, die sie haben könnten.
  11. Dokumentiere alles:
    • Führe genaue Aufzeichnungen über den Prozess der informierten Zustimmung, einschließlich Datum, Uhrzeit und eventueller Erklärungen für die Teilnehmer/innen.
  12. Respektiere die Privatsphäre der Teilnehmer/innen:
    • Schütze die Privatsphäre und die Vertraulichkeit der Informationen und Daten der Teilnehmer/innen zu jeder Zeit.
  13. Überprüfe die Einhaltung:
    • Überprüfe regelmäßig, ob du dich an den Prozess der informierten Zustimmung hältst und ob er mit deiner ethischen Genehmigung und den Richtlinien der Hochschule übereinstimmt.
  14. Melde alle Probleme:
    • Wenn während deiner Forschung Probleme oder Schwierigkeiten im Zusammenhang mit der informierten Zustimmung auftreten, melde sie umgehend deinem Betreuer oder den zuständigen Behörden.
  15. Nimm einen Abschnitt in deine Abschlussarbeit oder Dissertation auf:
    • Nimm in deine Abschlussarbeit oder deinen Forschungsbericht einen eigenen Abschnitt auf, in dem du beschreibst, wie du die Einwilligung nach Aufklärung eingeholt hast und welche Änderungen du während der Studie vorgenommen hast.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die informierte Zustimmung ein Eckpfeiler der ethischen Forschung ist. Sie stellt sicher, dass die Teilnehmer/innen gut informiert und geschützt sind und bereitwillig an deiner Studie teilnehmen. Egal, ob du ein Studierender oder ein erfahrener Forscher bist: Wenn du diese Richtlinien befolgst, kannst du dich sicher und integer durch das ethische Labyrinth der informierten Zustimmung bewegen.