Viele Abschlussarbeiten scheitern nicht an den Methoden oder Ergebnissen, sondern ganz am Anfang bei der Einleitung für Bacheloarbeit, Masterarbeit oder Promotion.
Eine schwache Einleitung kostet dir Punkte, zerrt an der Geduld deiner Leser:innen und führt oft zu wackeligen Argumenten im Rest der Arbeit.
Hier erfährst du, wie du genau das vermeiden kannst und was du bei deiner Einleitung beachten musst.
Wozu die Einleitung wirklich da ist
Die Einleitung deiner Abschlussarbeit erfüllt nur eine zentrale Aufgabe: Sie beantwortet die Frage, warum es deine Arbeit braucht.
Dafür führst du deine Leser:innen auf dem kürzesten logischen Weg durch die relevante Literatur bishin zu deinen Forschungszielen oder Hypothesen.
Welche Inhalte gehören in die Bacheloarbeit Einleitung?
- Kontext & Relevanz
- Was ist das übergeordnete Problem/Thema?
- Warum ist es praktisch/theoretisch bedeutsam?
- Kernbefundlage: Was wissen wir?
- 2–4 Schlüsselergebnisse aus der Literatur (logisch verknüpft)
- Zeige Konflikt oder Lücke – knapp und zielgerichtet.
- Lücke(n) und Ziel(e): Was wissen wir nicht?
- Klar, präzise, prüfbar (2–4 Sätze)
- Lass die Hypothese sichtbar aus den Absätzen 2–3 entstehen
- Vorgehenshinweis (Plan of Attack)
- Was machst du auf hoher Ebene (Stichprobe, Setting, Methode)
- Warum passt das zu Ziel/Hypothese?
Formulierungen für argumentative Verknüpfungen
Diese Wörter sind keine Deko – sie sind dein Beweis, dass du argumentierst.
Logischen Argumentationspfad erstellen
Bevor du Absätze für deine Einleitung formulierst, lohnt es sich, den Argumentationsweg stichpunktartig zu skizzieren. So erkennst du sofort Lücken und kannst unnötige Umwege vermeiden.
Beispiel
Dieser Pfad klingt absurd, ist aber durchaus lehrreich (inspiriert von Moggie et al., 2007):
- Beobachtung: In Wohnzimmern wirken blaue Katzen oft wärmer als rote.
- Erklärung A: Blaues Fell nimmt mehr Infrarot auf – könnte die Wärme erklären.
- Gegengedanke: Blaue Tiere haben evtl. mehr Mitochondrien → höherer Stoffwechsel.
- Schlussfolgerung: Wenn der Stoffwechsel der Grund ist, sollten blaue Katzen auch ohne Kaminwärme wärmer bleiben.
- Hypothese/Ziel: Blaue Katzen sind unabhängig von Infrarotquellen wärmer als rote.

Warum die Logik so wichtig ist
Ein typischer Fehler, der immer wieder passiert sind Einleitungen, die wie Checklisten klingen – Lauter interessante Fakten, aber keine Verbindung.
Um das zu vermeiden, frage dich stattdessen: Welches Argument baue ich gerade auf?
Zwei einfache Indikatoren helfen dir, die Logik zu prüfen:
Natürlich dürfen Fakten rein: kurze Definitionen, knappe Erläuterungen einer Methode, ein Satz zur Bedeutung des Feldes. Aber alles dienlich zur Logik – nicht um ihrer selbst willen.
Ist deine Einleitung gut? Mach den Check!
Die besten Einleitungen führen Leser:innen so, dass sie vor dem letzten Absatz das geplante Vorgehen voraussagen könnten. Teste also:
Wenn die Vorhersage passt, hast du eine starke Einleitung. Wenn nicht, sieh dir nochmals deinen logischen Pfad an.
So begründest du die Notwendigkeit deiner Abschlussarbeit
Im Prinzip gibt es zwei Wege, den Mehrwert deiner Arbeit zu begründen:
Lange Literaturübersicht in der Einleitung?
Grundlegend nein – die Einleitung deiner Bachelorarbeit, Masterarbeit oder Dissertation ist keine ausufernde Literatur-Review. Trotzdem musst du die wichtigsten Vorarbeiten kurz darstellen, damit klar wird, warum deine Arbeit notwendig ist.
Fasse daher nur die relevanten Studien zusammen, die direkt zu deiner Forschungsfrage führen.
Diese Fehler solltest du in der Einleitung vermeiden

Praxistipp: So planst du richtig
Vorbereitung
- Erstelle den logischen Pfad als Bullets vor dem Methodendesign
- Formuliere daraus Forschungsziele und/oder Hypothesen formulieren
- Lege erste dann deine Forschungsmethoden fest
Beim Schreiben
- Skizziere deine initiale Einleitung
- Beschreibe deine Forschungsmethoden
- Werte deine Ergebnisse aus
- Gehe in die Diskussion
Fazit
Deine Einleitung ist kein„Nice-to-have“, sondern das Steuer deiner gesamten Abschlussarbeit.
Finde den kürzesten logischen Pfad, verknüpfe mutig, begründe klar – und lass Leser:innen am Ende fast schon erraten, was du gleich tun wirst.
Wenn das gelingt, steht der Rest deiner Arbeit auf einem stabilen Fundament.